Lange Zeit war die Differenzierung von Filterkaffee und Espresso eindeutig über den Röstgrad zu ermitteln. Eine Espressobohne war stets dunkler als eine Filterkaffeebohne – und zwar so deutlich, dass auch ein Laie recht einfach bestimmen konnte, ob es sich um eine Bohne für Filterkaffee oder Espresso handelt.
Der Grund, warum Bohnen für die Espressozubereitung meist so viel dunkler und glatter aussehen, als solche für die Zubereitung mit dem Filter, liegt darin, dass mit fortschreitendem Röstgrad der Säuregehalt des Kaffees abnimmt – und die Röstaromen die fruchtigen Nuancen überlagern. Da ein Espresso deutlich stärker konzentriert ist als ein Filterkaffee, kommen auch die einzelnen Geschmackskomponenten des Kaffees, wie Säuren und Bitterstoffe, stärker zum Vorschein. So hatte es sich über die Zeit hinweg etabliert, Bitterstoffe – und nicht Fruchtsäuren – im Espresso zu bevorzugen.
Der Koffeinvergleich – alles eine Sache der Betrachtung
Entgegen der weit verbreiteten Meinung, enthält eine Tasse Espresso weniger Koffein als eine Tasse Filterkaffee. Dies liegt allein daran, dass man Espresso (20 – 60 ml) in geringeren Mengen konsumiert als Filterkaffee (100 – 300 ml). Vergleicht man hingegen den relativen Unterschied bei gleicher Getränkemenge, enthält Espresso mehr Koffein als Filterkaffee. Es ist also einfach eine Sache der Betrachtung.